Was versteht man unter Ermüdung und was sind ihre Symptome?
Ermüdung wird oft als ein Gefühl ständiger Müdigkeit und Erschöpfung beschrieben.
Symptome von Ermüdung können sein:
- Extreme Erschöpfung
- Gefühl von Schläfrigkeit
- Muskelschmerzen
- Konzentrationsschwierigkeiten
- Schwindelanfälle
- Antriebslosigkeit
- Verschwommene Sicht
- Kopfschmerzen
- Schlechtes Urteilsvermögen
Was ist arbeitsplatzbedingte Ermüdung?
Man spricht von arbeitsplatzbedingter Ermüdung, wenn eine Person nicht mehr in der Lage ist, ihre Arbeit effektiv auszuführen. Dies kann durch körperliche Erschöpfung und geistige Erschöpfung bedingt sein. Diese Symptome können sich mit der Zeit entwickeln und sich negativ auf das allgemeine Wohlbefinden und die Produktivität auswirken, wenn dem nicht entgegengewirkt wird.
Warum ist arbeitsplatzbedingte Ermüdung ein Problem?
Arbeitsplatzbedingte Ermüdung kann sich negativ auf die Sicherheit am Arbeitsplatz und die Produktivität auswirken. Durch die Symptome von Ermüdung kann es vermehrt zu Unfällen und Verletzungen kommen.
Zu den Langzeitfolgen von arbeitsplatzbedingter Ermüdung gehören unter anderem MSE. Arbeitsbedingte Muskel- und Skeletterkrankungen werden häufig mit Arbeitsumgebungen in Verbindung gebracht, in denen die Beschäftigten den größten Teil ihres Tages stehen müssen. Sie sind in der Regel als Probleme gekennzeichnet, die die oberen Gliedmaßen, den Rücken und die unteren Gliedmaßen betreffen.
Was sind die Anzeichen von Ermüdung?
Diese Anzeichen können darauf hinweisen, dass ein Mitarbeiter an Ermüdung leidet:
- Sichtbare Anzeichen von Schmerzen oder Unbehagen beim Stehen oder Sitzen
- Fehlzeiten
- Regelmäßiges Gähnen
- Müdes Erscheinungsbild
- Verändertes Arbeitsverhalten
- Geringere Produktivität
- Konzentrationsschwierigkeiten
- Vermindertes Urteilsvermögen
- Langsamere Reflexe
Wer ist dafür verantwortlich, die Risiken von arbeitsplatzbedingter Ermüdung zu kontrollieren?
Arbeitgeber haben die Pflicht sicherzustellen, dass angemessene Vorkehrungen zum Umgang mit Ermüdung in allen Arbeitsumgebungen getroffen werden. Sie müssen sicherstellen, dass Einzelpersonen keinen Gesundheits- und Sicherheitsrisiken ausgesetzt werden.
Arbeitsschutzbeauftragte sollten sicherstellen, dass:
- regelmäßige Risikobewertungen der Arbeitsumgebung durchgeführt werden und alle Probleme innerhalb eines angemessenen Zeitrahmens behoben werden.
- die Arbeitsbereiche regelmäßig gewartet werden. Dies kann auch die Wartung von Maschinen, Sicherheitsbodenbelägen, Beleuchtung und Sicherheitsbeschilderung umfassen.
- die Gesundheit der Angestellten ernst genommen und im Auge behalten wird, um Langzeitschäden vorzubeugen.
Angestellte sollten sicherstellen, dass:
- sie die Richtlinien für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz einhalten.
- sie merken, wann sie an ihre Belastungsgrenze stoßen und bei ihrem Vorgesetzten Bedenken bezüglich ihrer Arbeit ansprechen.
Wie kann man mit Ermüdung umgehen?
Für jeden Arbeitsplatz gibt es unterschiedliche Risiken, die für einen effektiven Umgang mit Ermüdung zu berücksichtigen sind. Zu den Schlüsselfaktoren, auf die in jeder Arbeitsumgebung geachtet werden sollte, gehören:
- Die Umstände kennen, die zu Ermüdung führen können.
- Gibt es Unfälle oder Verletzungen, die eine Ursache für Ermüdung sein könnten?
- Einführung geeigneter Maßnahmen zur Erkennung und Vermeidung von Ermüdung.
- Regelmäßige Überprüfungen, um sicherzustellen, dass die Maßnahmen gegen Ermüdung effektiv funktionieren.
Im Folgenden beschreiben wir, wie in zwei verschiedenen Arbeitsumgebungen mit der Ermüdung von Mitarbeitern umgegangen werden kann.
Umgang mit Ermüdung in einer Büroumgebung
- Regelmäßige Pausen vom Bildschirm einlegen, um die Ermüdung der Augen zu reduzieren.
- Ebenfalls werden routinemäßige Augentests empfohlen, um eine Übermüdung der Augen zu verhindern.
- Auch mentale Ermüdung kann durch die Einführung regelmäßiger Pausen reduziert werden.
- Abwechselnd sitzen und stehen, um körperliche Ermüdung zu reduzieren und von einer überwiegend sitzenden Lebensgestaltung wegzukommen. Dies kann auch durch den Einsatz von höhenverstellbaren Schreibtischen gefördert werden.
- Wenn Steharbeitsplätze eine Option sind, sollten entsprechende Arbeitsplatzmatten verlegt werden.
- Um körperlicher Ermüdung vorzubeugen, sollten regelmäßige Bewertungen der Schreibtische durchgeführt werden. Dazu gehört auch das Sicherstellen einer guten Beleuchtung des Arbeitsplatzes.
- Besprechungen im Gehen können helfen, körperliche Ermüdung durch langes Sitzen am Schreibtisch zu vermeiden. Langes Sitzen wird mittlerweile auch als schleichender Tod bezeichnet.
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Wege zur Arbeit und nach Hause (mit dem Auto, Bus oder Bahn) + Sitzen am Arbeitsplatz + Sitzen während der Essenszeiten + Fernsehen gucken + Schlafen = gesamte Sitz-Zeit
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Als sitzende Tätigkeit bezeichnet man das Sitzen von mehr als 4 Stunden pro Tag. Einige Gesundheitsexperten warnen, dass dies dem Rauchen einer Schachtel Zigaretten entspricht. Viele Erwachsene sitzen mehr als 7 (manche bis zu 10) Stunden pro Tag.
Gesundheitsexperten warnen: „Studien haben exzessives Sitzen mit Übergewicht und Fettleibigkeit, Typ-2-Diabetes, einigen Krebsarten und frühem Tod in Verbindung gebracht. Es wird angenommen, dass langes Sitzen den Stoffwechsel verlangsamt, was die Fähigkeit des Körpers beeinträchtigt, Blutzucker und Blutdruck zu regulieren und Körperfett abzubauen.“
Umgang mit Ermüdung in industriellen Arbeitsumgebungen
- Es sollten regelmäßige Arbeitsplatzbeurteilungen vorgenommen werden, um sicherzustellen, dass geeignete Anti-Ermüdungsmatten vorhanden sind, die Ermüdung durch langes Stehen reduzieren.
- Wenn möglich, sollten die Angestellten zwischen Sitzen und Stehen wechseln können. Dadurch werden körperliche Ermüdung und Probleme, die mit langem Stehen verbunden sind, wie z.B. MSE, reduziert.
- Es sollten regelmäßige Pausen eingelegt werden, um geistiger und körperlicher Ermüdung vorzubeugen.
- Es ist sicherzustellen, dass die Arbeitsumgebung über gute Beleuchtung und Belüftung verfügt, gerade wenn in der Fertigung Chemikalien eingesetzt werden.
Funktion und Nutzen von Anti-Ermüdungsmatten erklärt in unserem Video
Wodurch nimmt arbeitsplatzbedingte Ermüdung zu?
Nicht immer sind die Faktoren, die Ermüdung verstärken können, offensichtlich, und auch hier gibt es in jeder Arbeitsumgebung unterschiedliche Risikofaktoren. Die folgenden Aspekte gilt es zu berücksichtigen:
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Können Umgebungsfaktoren zur Ermüdung beitragen?
Übermäßiger Lärm, langes Stehen oder auch ein zu warmes oder zu kaltes Arbeitsklima können zu Ermüdung führen. Auch Chemikalien, Öle oder andere Flüssigkeiten können zu einer unangenehmen Arbeitsumgebung beitragen.
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Können Arbeitszeiten die Ermüdung beeinflussen?
Einige Arbeitnehmer, z.B. Schichtarbeiter, müssen außerhalb der üblichen Betriebszeiten zwischen 9 und 17 Uhr arbeiten, was die innere Uhr durcheinander bringen und zu Ermüdung führen kann.
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Kann Schlafmangel Ermüdung beeinflussen?
Schlafmangel kann zu einer Tagesmüdigkeit führen, die wiederum unsere Fähigkeit, vernünftige Entscheidungen zu treffen und normal zu funktionieren beeinflussen kann.
Welche Beschäftigungsgruppen sind besonders gefährdet zu ermüden?
- Arbeiter, die den größten Teil ihres Arbeitstages stehen müssen
- Schicht- und Nachtschichtarbeiter
- Arbeiter in Rufbereitschaft
Wie lässt sich arbeitsplatzbedingte Ermüdung verringern?
Arbeitsplatzbedingte Ermüdung kann durch geeignete Maßnahmen und Prozesse reduziert werden, die das Wohlbefinden der Mitarbeiter sicherstellen. Dies kann durch die Verbesserung bereits vorhandener Maßnahmen und die Einführung wichtiger Ausstattungsprodukte wie Anti-Ermüdungsmatten und Stehpulte geschehen.
Wenden Sie sich an einen unserer Experten, um mehr darüber zu erfahren, wie Sie die Auswirkungen von Ermüdung in Ihrer Arbeitsumgebung reduzieren können.